Definition „Verführung“
Zu den üblichen Schuldumkehrungsversuchen (im Volksmund lauten diese „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuld!“) gehört die Behauptung, man wäre „verführt“ worden. Damit wird unterstellt, das spätere Opfer einer sexuellen Miss-Handlung hätte diese selbst „inszeniert“. Oft wird sogar noch direkt während der Untat suggeriert: „Gib doch zu – du willst das doch!“ Und bei Gericht berufen sich die Täter auf „einvernehmlichen Geschlechtsverkehr“ – und so wird die Schockstarre als Zustimmung „definiert“ und der Mythos von der „insgeheim willigen Frau“ aufgebaut, die ihre heimliche Sexgier aus moralischen Gründen (oder Angst vor Vater, Bruder oder Partner) nicht zugeben will […]