Als ich noch Bezirksrätin (und Landtagskandidatin) in Wien Favoriten war, betreute ich ein Vorarlbergerin, die von jedem der drei Väter ihrer drei Kinder, davon zwei geistig behindert, verlassen worden war. Alimente bekam sie keine. Von Beruf war sie Schneiderin. Ihre Jugendamtsbetreuerin riet ihr, ihre gewerbliche Nähmaschine zu versetzen, um über die nächste Runde zu kommen – gleichsam das Huhn zu schlachten, das vielleicht goldene Eier legen könnte … Da ihr mittlerer Sohn im Alter meines Zweitgeborenen war und von ihr aus geschenkten Anzügen selbst genähtes schönes Gewand hatte, kaufte ich ihr dieses ab und brachte ihr wieder neues „Material“.

Wenn man will, fällt einem immer etwas ein, wie man jemand legal helfen kann.

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Schon wieder hat sich eine amerikanische Lehrerein mit einem minderjährigen Schüler eingelassen, lese ich im heutigen „Oe24 am Morgen“. Bei uns sind es eher die Lehrer, die sich an Schülerinnen heranmachen. Eher. Als ich noch in der von mir mitbegründeten Sexualberatungsstelle arbeitete, erlebte ich einmal eine ratsuchende Lehrerin, die sich in einen 11jährigen Schüler verliebt hatte und unbedingt eine dauerhafte Liebesbeziehung zu ihm aufbauen wollte. Sie war in ihrer Ehe einsam und – noch – nicht Herrin ihrer Phantasien. Aber das kann man lernen.

Sexuelle Beziehungen mit institutionell Abhängigen – Schüler und Schülerinnen, Patienten und Patientinnen in Krankenanstalten, Hafteinsitzenden etc. – sind  verboten. Sie sind es deswegen, weil die Gefahr besteht, dass die „Mächtigen“ die weniger Mächtigen unter Druck setzen und sexuelle Dienstleistungen erpressen könnten. Oft kippt aber auch die „verhängnisvolle Affäre“ und die erwachsene Person wird erpresst – und/oder auch bloßgestellt, geht ja so leicht und unbedacht, in Zeiten von Facebook und Co.

Das ist ein Blickwinkel und ein Ziel.

Es gibt aber noch zwei wesentliche andere.

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In der von mir sogenannten „3. sexuellen Revolution“ in den 1960er und 70er Jahren (siehe mein Buch „Sexuelle Reformation“, LIT Verlag, Berlin) wurden viele Verbote und Gebote verworfen, ohne alle innewohnenden Ziele auf Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Meist war das geheim Ziel, unterwürfige „brave“ Soldaten und unterwürfige „brave“ Hausfrauen und Mütter heranzuziehen. (Ziehen!)

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Zum inneren Feuer zählen auch sexuelle Erregungszustände, und auch bei ihnen fehlt Information, wie man aus Flammenwerfern wohlig wärmende Glut machen kann ohne nur Asche zu produzieren. Auch hier fehlen Vorbilder, denn in der Dramaturgie der darstellenden Künste gibt es meist nur die Klischees von Naiven, Sentimentalen, Verbitterten, Intriganten, Brutalen und – (meist einsam agierenden) Helden.

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Kalifornien, Griechenland, sogar Schweden: Überall toben Waldbrände, und möglicherweise löst die optische Berichterstattung im Fernsehen bei manchen Menschen geistige Bilder aus, die Macht des Feuers in sich selbst zu spüren.

Feuer gibt es in vielerlei Gestalt: als Sonne lebensspendend wie auch versengend, als Kaminfeuer wohltuend wärmend wie auch verrußend oder gar vergiftend. Ähnliche Reaktionen gibt es auch beim „inneren Feuer“: Es kann motivierend oder inspirierend wirken – aber auch in Wahnsinn oder Kriminalität führen.

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Das letzte Mal war ich in Staatz glaub ich 1953 – am Schulwandertag in der 3. Klasse Volksschule mussten wir die Ruine erforschen. Und jetzt nach langer Zeit das erste Mal wieder – eingeladen zur Premiere des Musicals, und das erste Mal erlebt, was der Bühnenzauberer Werner Auer ersingt und alles noch dazu erarbeitet – und stolz gewesen im Bewusstsein, was sich in diesen 65 Jahren da entwickelt hat.

Um Entwicklung geht es ja auch in dem Musical nach dem Roman von Victor Hugo, um einen Mann, der wegen des Brot-Diebstahls für ein hungerndes Kind als Strafgefangener verbittert nach Haftverlängerungen wegen Ausbruchsversuchen unentwegt auf „Sträfling“ definiert und abgelehnt wird. Von dem berühmten Soziologen Norbert Elias (1897–1990) stammt der Satz „Gib einer Gruppe einen schlimmen Namen und sie wird ihm folgen“. Genau das passiert Jean Valjean – er wird als Schwerverbrecher definiert.

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Unter diesem Titel hat Felix Baumgartner (49), laut Wikipedia von Beruf Schlosser und vom Bundesheer als militärisch ungeeignet entlassen, den Bundespräsidenten und Universitätsprofessor Dr. Alexander Van der Bellen (74) sowie den Präsidenten der Europäischen Kommission und studierten Juristen und Rechtsanwalt Jean-Claude Juncker (64) kritisiert. Nein – nicht sachlich. Beim Bundespräsidenten hat er einen intellektuell anspruchsvollen Scherz nicht als solchen erkannt, und beim Kommissionspräsidenten eine medizinische Notlage.

Wen also hat er mir der Überschrift gemeint? Beide? Niemand bestimmten?

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