„Sind alle Männer Tiere?“ titelt profil diese Woche. Ja freilich, antworte ich – und Frauen auch. Wir alle haben ein Stammhirn und darin wurzelt das Erbe unserer animalischen Vorfahren. Sigmund Freud sprach vom (getriebenen bzw. triebhaften) „Es“ – und wer kennt sie nicht, diese Triebdurchbrüche, wenn man(n) oder frau sich beim Fressen, Saufen, Raufen oder Ficken nicht zurückhalten will.

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Kaum jemand außer den „Eingeweihten“ erkennt, dass und wie Beschuldigte – besonders wenn sie durch ihr Fehlverhalten ihren Arbeitsplatz gefährdet oder verloren haben – versuchen, mittels  Litigation-PR eine „alternative Wahrheit“ zu installieren.

Litigation-PR oder „strategische Rechtskommunikation“ ist eine besondere Dienstleistung von spezialisierten Anwälten, die dazu dient, Medienvertreter schon lange vor Prozessbeginn mit den Sichtweisen im Sinne der Verteidigungslinie des Mandanten zu „füttern“. Weiterlesen

Dass der Chefredakteur der republikseigenen Wiener Zeitung fristlos gekündigt wurde, weil die Geschäftsführung nach Vorlage schriftlicher Mitteilungen an eine Mitarbeiterin einwandfrei sexuelle Belästigung feststellte, finden manche übertrieben hart — dadurch würde ja nun die Existenz des 57jährigen zerstört.

Ich sehe das nicht so – denn die Zerstörung hat er ja selbst betrieben: Er hat sich als Führungskraft total disqualifiziert.

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„Der umstrittener Partner von Tal Silberstein, Peter Puller, hat via Standard wissen lassen, dass er einen Lügendetektor-Test bestanden hat.“, lese ich am 12. Oktober im Kurier (Seite 5), und dass Staatsanwalt Gerhard Jarosch dazu festhält, dass diese Tests in Österreich bei Gericht nicht zugelassen sind.

Früher, als ich noch „nur“ Juristin war, habe ich das darauf zurückgeführt, dass die Rechtsanwaltskammer vermutlich bei irgendeiner Gesetzesbegutachtung dagegen war um sich nicht mit biologisch begründeten Gegenbeweisen herumschlagen zu müssen. Heute, als auf Stress spezialisierte Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin weiß ich es jedoch besser.

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Da kritisiert Birgit Braunrath im Kurier (10. 10., Seite 1) die „erbärmlichen Signale“ einer Politik, „in der darum gerittert wird, wem die größte Opferrolle zufällt“. Also „ritterlich“ empfinde ich diese Konkurrenz keineswegs – die Wortwahl ist doch recht unglücklich gewählt – aber was mich stört, ist der Begriff „Opferrolle“. Er verschleiert nämlich, dass nur eine Person – Außenminister Kurz – derzeit übrigens auch Vorsitzender der OECD! – und zwar gezielt als Person! – zum Opfer von Verspottungen und Verleumdungen gemacht wurde. Dass im Schuldvertauschungsagieren (ein forensischer Fachbegriff für die Strategie „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuld“) Täter Retourkutschen zu bauen versuchen, ist leicht erkennbar und üblicherweise schon aus der Vorschulzeit bekannt.

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Ein Bravo ist ein gedungener Meuchelmörder. Sparafucile in Verdis „Rigoletto“ ist beispielsweise einer. Dass sich Rigolettos Tochter Gilda, als Mann verkleidet, für ihren Geliebten, den sexbesessenen Herzog von Mantua, opfert, konnte der pflichtbewusste Auftragsmörder zwar nicht ahnen – daher hat er seinen Auftrag verfehlt. Die Untat bleibt ihm dennoch zur Last – aber die Hauptschuld trifft den rachsüchtigen Vater, dessen „Erfüllungsgehilfe“ er war.

Um mein Gedächtnis zu stützen, sah ich bei „Dr. Google“ nach – und dort war es gar nicht so leicht, zum Phänomen Bravo zu gelangen – zu sehr dominieren die Eintragungen zum gleichnamigen Jugendmagazin. Was beide eint, ist die Zustimmung – denn der Bravo-Ruf bedeutet ja auch, dass jemand Männlicher (die weibliche Form wäre brava) etwas gut gemacht hat.

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Als 2010 die Katholische Kirchen mit massiven Vorwürfen wegen sexueller Ausbeutung von Heranwachsenden konfrontiert war, wies ich in vielen Vorträgen und Publikationen (z. B. meinem Buch „Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer“, LIT Verlag Berlin) darauf hin, dass nicht nur die Institution beschädigt würde sondern alle, die ihr zugehören oder sich mit ihr verbunden fühlen, weil sich so ein Schandfleck ausbreitet.

Jetzt ist die SPÖ mit solch einem Schandmal befleckt Weiterlesen