Das Wort Ausgrenzung hat einen verpönten Beigeschmack – es ist zu oft politisch missbraucht worden: Einerseits nütz(t)en es die sogenannten Rechtspopulisten, um sich damit zu beklagen, dass sie nicht in Entscheidungsgremien zur Mitgestaltung eingeladen worden waren und auch um Schuldgefühle zu ihren Gunsten zu erregen; andererseits wird es zum Beweis der Notwendigkeit von Selbstschutz vor Eindringlingen herangezogen.
Überprüft man die jeweilig beabsichtigte Botschaft, zeigt sich, dass es an der Kürze dieses Schlag-Wortes liegt, weshalb seine Verwendung so oft einen Aufschrei der Empörung auslöst – und an der Person, die es gebraucht. Ist diese nämlich sozial hoch anerkannt – oder verfügt über Funktionen oder wenigstens Titel, die Autorität vermuten lassen – werden deren Grenzziehungsversuche nicht mehr kritisch beobachtet.