Wer meinen „Brief gegen Gewalt“ Nr. 130 („Frauenverachtung“) vom 18. 8. liest, wird wohl erkennen, dass er aus dem Andenken an meine geliebte Großmutter entstanden ist – und aus meiner eigenen Betroffenheit, wenn mir irgendwelche abwertenden Phantasien „umgehängt“  wurden – und, wie aktuell, werden.

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Da lese ich soeben auf orf.online: Titel: „ÖVP schießt sich auf nächsten SPÖ-Mitarbeiter ein“, und erfahre vage, dass es thematisch um einen Tweet aus dem Bundespräsidentschaftswahlkampf geht, der sich auf die Körperbehinderung von Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer bezog. Danach heißt es, „Kritik … kommt etwa von Barbara Krenn, welche die ÖVP-Liste in der Steiermark anführt. Auf Facebook schreibt die Gastronomin, die im Rollstuhl sitzt, ,Ich habe dieses Posting damals als völlig jenseitige Aussage und sehr verletzend empfunden. Dass solche Aussagen jetzt jemanden für Höheres qualifizieren, ist schwer zu verdauen.‘ “

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Bundeskanzler Kern (SPÖ) sprach heute in Imitation des seinerzeitigen Vizekanzlers Wilhelm Molterer (ÖVP) „Mir reichts!“

Mir reichts auch.
Ich will mich nicht mehr fremdschämen.

Für wie dumm hält mich meine Partei SPÖ – der ich am 1. September 1967 (da habe ich meine erste Anstellung angetreten d. h. eigenes Geld verdient) beigetreten bin (vorher 1955 VSM, 1962 VSStÖ) – dass ich nicht merke, wie die Führungsriege versucht, Menschen – insbesondere Frauen – abzuwerten? Weiterlesen

Der Pädagoge, der seine Sexualität mit Schülerinnen ausleben mochte (vgl. „Brief“ 128), ist – nicht rechtskräftig – zu zwei Jahren unbedingter Haft (unter Anrechnung der Untersuchungshaft) verurteilt worden.

Viele, die das jetzt aus den Medien erfahren und auch die Erwägungen des Gerichts, einerseits das reumütige Geständnis und den bisherigen untadeligen Lebenswandel des Beschuldigten – aber ist Letzteres nicht eigentlich selbstverständlich, überhaupt für einen Pädagogen, also jemand der Kinder und Jugendliche aufs Leben vorbereiten soll – als strafmildernd zu berücksichtigen, andererseits hingegen die lange Dauer und die Vielzahl der Übergriffe (samt zumindest visueller Dokumentation) als erschwerend zu bewerten, mögen dieses Urteil als zu hart empfinden.  Weiterlesen

Heute steht in Wr. Neustadt ein 35jähriger Lehrer wegen einer zwei Jahre dauernden sexuellen Beziehung mit einer zu Beginn 13jährigen Schülerin vor Gericht, lese ich soeben in orf.online. Man habe bei ihm sogar Nacktfotos und Videos gefunden, die das bewiesen.

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„Erst nachdem sie geduscht hatte, entschloss sich die 24jährige die Polizei zu rufen“ lese ich im heutigen Kurier über deren Vergewaltigung auf der Rolltreppe der U-Bahn-Station Neubaugasse, „Als die Frau zur Polizei kam, stand sie noch unter Schock und war nicht vernehmungsfähig“. Das Wort „entschloss“ passt nicht – es müsste heißen: „war sie fähig“.

Als ich in den 1990er Jahren laufend Schulungen zum Thema „Wahrheitsfindung nach Vergewaltigung“ für die Sicherheitsakademie des Innenministeriums abhielt, war mir wichtig, deutlich zu machen, dass die Bewältigung schockierende Erlebnisse in Phasen abläuft, die allerdings individuell unterschiedlich lang dauern können.

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Da lese ich heute in orf.online „Die ÖVP gibt sich weiterhin über die Verhaftung des bisherigen SPÖ-Beraters Tal Silberstein entrüstet“. Leider steht kein Name dabei, wem diese tendenziöse Formulierung – bewusst oder unbewusst, aber auch dann für die geistige Einstellung symptomatisch – in die Tasten geflossen ist. Mit dem Wörtchen „gibt“ wird ja ausgesagt, dass es sich nur um eine Pose handle und nicht um eine echte Haltung. (Korrekt wäre die Wortwahl „zeigt sich“ gewesen.)

Außerdem wird mit dieser Formulierung der Fokus auf die Verhaftung gelegt – und nicht auf das inkriminierte Verhalten, das ja erst bewiesen werden muss. Wer auch immer diesen Satz zu verantworten hat – er oder sie braucht dringend eine Sprachschulung (gerne bei mir in meiner Akademie für Salutogenese und Mesoziation (ASM)).

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Die Staatsanwaltschaft hat gegen das ihrer Ansicht nach zu milde Urteil 18 Monate bedingte Freiheitsstrafe, 2.169,– € Geldstrafe und Berufsverbot für Arbeit mit Kindern berufen, lese ich soeben in orf.online. Das Gericht hatte demgegenüber die polizeiliche Selbstanzeige des Ex-Kindergärtners, den selbständigen Beginn einer Psychotherapie und den Versuch der Schadensgutmachung bei der Strafbemessung wohlwollend anerkannt.

Ich frage mich: Auf welche Weise hat der Vorschulpädagoge Schadensgutmachung versucht? Weiterlesen

Anfang Juli vergangenen Jahres war ich Teilnehmerin an der Eröffnungsdiskussion des Friedensfestes in Augsburg. Nach der Festveranstaltung gäbe es einige hundert Meter entfernt vom Rathaus noch Musik und Speisen zur weiteren Verschwisterung mit Menschen aus anderen Kulturen, lud uns „Promis“ das multikulturelle Veranstaltungsteam ein. Da war es ungefähr 21.30 Uhr, eine laue Sommernacht.

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„Der Landesvater schien verzweifelt“, formulierte Christian Böhmer im gestrigen Kurier unter der Überschrift „Gratwanderung in Gummistiefeln“ und setzte einige Zeilen später seine Interpretation mit „Und das Bild des nachgerade trauernden Landeshauptmanns gehört bis heute zu den am stärksten polarisierenden Fotos, die von den umtriebigen Radlbrunner existieren.“ Fairerweise ist dieses Foto dazu gestellt – und jedermensch, der sein Sensorium für Authentizität noch nicht verrohen ließ, kann spüren, dass es hier nicht um Trauer geht, sondern um Ergriffenheit (um die medial immer wieder als „Modewort“ kritisierte Bezeichnung Betroffenheit zu vermeiden). Und weiter heißt es, „Wann immer Naturkatastrophen Dörfer oder Regionen zerstören, fühlen sich Politiker verpflichtet, vorstellig zu werden.“

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