Presseaussendung | Februar 2010

Aktivitätshinweis

„KILLER-KINDER?“
Seminar mit Univ. Prof.i.R. Dr. Rotraud A. Perner
26.04.2010, 10–16 Uhr
Für PädagogInnen, Eltern und alle Menschen die mit Kids zu tun haben …

Veranstaltung

„Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer“
Buchvorstellung & Diskussion zu den Entwicklungen in der katholischen Kirche …

Lehrgang an der Donauuniversität Krems:

„PROvokativpädagogik“ – Start des 3. Master-Lehrganges

Kommentar

Rotraud A. Perner
„Werden unsere Kinder immer verrückter?“

Buchtipp

„Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer“

Hinweis – Tipp

Lehrertankstelle Niederösterreich

Killer-Kinder?

Aktivitätshinweis

„KILLER- KINDER?“

Seminar mit Univ. Prof.i.R. Dr. Rotraud A. Perner

26.4.2010, 10–16 Uhr

Institut für Stressprophylaxe & Salutogenese

2243 Matzen
Bahnstrasse 24

Zielgruppe

PädagogInnen, Eltern und alle Menschen die mit Kids zu tun haben

Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer

Veranstaltung

07.05.2010 | 13.30–14.30 Uhr

Buchvorstellung & Diskussion zu den Entwicklungen in der katholischen Kirche …

Radio-Kultur-Cafe

1040 Wien | Argentinierstrasse 14 a

Rotraud A. Perner stellt ihr neuestes Buch zu einem Thema vor, das seit Monaten die katholische Kirche und die Gesellschaft verstört. Zunehmend werden auch Miss-Stände anderer Einrichtungen publik. Experten und Betroffene sprechen im Kultur Cafe über die Wirkweise von Missbrauch und Gewalt.

  • Welche psychischen Ursachen und welche Folgen hat Missbrauch?
  • Welche Rolle spielt der Faktor Macht?
  • Welche Rolle der Faktor „nicht-öffentlich“?
  • Wie sehr können Strukturen Gewalt und Missbrauch fördern oder sogar verursachen?
  • Warum ist gerade die katholische Kirche von so vielen Missbrauchs- und Gewaltakten betroffen?

Eine brisante Diskussion wird erwartet.

Sendungsverantwortung und Diskussionsleitung: Gerhard Wagner

PROvokativpädagogik

Nach dem überaus erfolgreichen 1. Lehrgang, welcher nun schon mit den Masterarbeiten der StudentInnen endet und einem erfolgreich laufenden 2. Lehrggang, startet nun schon der 3. Lehrgang an der DonauUniversität Krems.

PROvokativpädagogik ist

  • ein von Rotraud A. Perner geprägter Neologismus, der auf Basis tiefenpsychologischen Wissens,
  • der Psychoanalytischen Sozialtherapie nach Harald Picker / Max Kompein / Klaus Rückert, des Dialogischen Prinzips (Martin Buber),
  • des Personzentrierten Ansatzes (Carl R. Rogers) und systemischer Sichtweisen (Bateson, Maturana, Watzlawick),
  • Techniken der Provokativen Therapie (Frank Farelly), mit
  • Paradoxen Interventionen (Johann Nestroy, Egon Friedell, Bernhard Ludwig)

verbindet und für den Unterricht nutzbar macht.

Ausgehend von Perners empirisch-hermeneutischen Erhebungen zum Stress von Lehrkräften (veröffentlicht unter „Mut zum Unterricht“, aaptos Verlag 2007) sowie ihren jahrelangen Erfahrungen aus ihren Lehrveranstaltungen „Didaktik der Gewaltprävention unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterdifferenz“ am Zentrum für die Schulpraktische Ausbildung/Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Wien zeigte sich deutlich der Mangel wie auch die Notwendigkeit einer „Technik“, in gewaltträchtigen Unterrichtsituationen „anders als erwartet“ zu reagieren – denn: „Verhaltensoriginelle Schüler/innen brauchen verhaltensoriginelle Lehrer/innen“ (R. A. Perner).

„Anders als erwartet“ bedeutet, darauf zu achten, nicht die wohlvertrauten Neurosignaturen spontaner Reaktionsweisen auszulösen, die meist von medialen oder häuslichen Vorbildern an Gewalt – physischer, psychischer, verbaler Gewalt sowie subtiler oder manifester Diskriminierung – stammen.

Durch gezielten Einsatz verbaler wie nonverbaler Veränderungen in den Reaktionsmustern sollen provokante Äußerungen von Schülerinnen und Schülern sowie auch Personen, die sozialpädagogisch betreut werden,

  • in humorvoller Weise
  • schnell
  • spontan
  • wertschätzend
  • deeskalierend

und damit für alle Beteiligten gesundheitsfördernd beantwortet werden können.

Neben der Entschlüsselung und Einübung der Struktur PROvokativer Interventionen wird vor allem der gesellschaftlichen Konstruktion von Außenseitern (Norbert Elias, Michel Foucault, Richard Sennett, Ivan Illich, Udo Rauchfleisch) sowie der Vorurteils-, Klischee- und Identitätsbildung breiter Raum gegeben.

Veranstalter: Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien an der Donau-Universität Krems in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stressprophylaxe & Salutogenese ISS

Ort: Donau-Universität Krems

Werden unsere Kinder immer verrückter?

Kommentar von
Rotraud A. Perner

14jährige ersticht Mutter – Schüler schlägt Direktor – Schülerinnen bewerfen Lehrer mit Plastikflaschen und filmen alles mit dem Handy … und die Frage wird laut: Werden unsere Kinder immer gewalttätiger? Immer verrückter?

In der Präventionsarbeit spricht man von Verhaltens- und Verhältnisprävention. Auf die obigen beispiele angewandt, heißt dies:

  1. Vom Verhalten her sind heute die früher üblichen strengen bis brutal-grausamen Erziehungsmaßnahmen nicht mehr erlaubt. Sie sind gesundheitsschädlich und führen nur zu Nachahmungshandlungen, nicht zu dem sozial, d. h. insbesonders auch ethisch erwünschten Verhalten. Und: Für letzteres fehlen vielfach die Vorbilder – Großfamilien mit vielen Vorbildern gibt es kaum noch, die Eltern sind gestresst und pädagogisch überfordert und die Medien bieten überwiegend genau die Modelle, die sozial nicht erwünscht sind. Man braucht nur zählen, wie viele Krimis und Schockfilme wöchentlich im Multikanalprogramm angeboten werden.
  2. Von den Umweltverhältnissen her bedrängt die allgegenwärtige Werbung einer abgestumpften Konsumgesellschaft mit Angeboten von „Krücken“ fürs angebliche Wohlfühlen, vor allem: sex and drugs.

Wohlfühlen soll sich angeblich die Person, die ihren Lüsten und Trieben freien Lauf läßt. So lernt man aber nur Losschlagen, Lospoltern, Losschnappen … egal, wer oder was das Schnäppchen ist. Was man nicht lernt, ist die Lust der Selbstbeherrschung.

Wie also die richtige Balance vermitteln?

Das bearbeitet Univ. Prof. i. R. Dr. Rotraud A. Perner mit ihrem Team am 26.04.2010 im Rahmen des Seminars „Killer-Kinder?“

Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer

Buchtipp

Rotraud A. Perner (Hg.)
Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer

„Ich war 12 Jahre alt, als ein Priester, mein damaliger Religionslehrer, gerne mit meinem kleinen Penis spielte und dabei heftig atmete. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich das traute …“

Das Aufdecken von sexuellen Misshandlungen in kirchlichen Einrichtungen in den letzten Jahren hat die Öffentlichkeit und die Kirchen verschreckt. Sind das Einzelfälle oder ist das dem System der Kirchen immanent? Sind diese sexuellen Misshandlungen von Schutzbefohlenen durch geeignete Maßnahmen verhinderbar?

Rotraud A. Perner
Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer
Lit aktuell, Bd. 1, 248 S., 19,90 €
ISBN 978-3-643-50163-9

Lehrertankstelle Niederösterreich

Hinweis – Tipp

Die LehrerTankstelle-NOe ist ein interaktives Betragungstool konzipiert nach einer Idee von Prof. Dr. Rotraud A. Perner und der Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landesrat Mag. Johann Heuras zur Unterstützung von niederösterreichischen Pflichtschul-LehrerInnen! Die LehrerTankstelle ist mehr als eine Homepage zum Informationstransfer!

Sie ist eine interaktive Beratungsplattform, an der SIE als NÖ-PflichtschullehrerIn aktiv teilnehmen können. Das ExpertInnenteam beantwortet IHRE persönlichen Anfragen innerhalb von 24 Stunden.

Das Ziel dieser Plattform ist, den NÖ PflichtschullehrerInnen persönliche, schnelle, unbürokratische und anonyme Unterstützung bei Ihren Anliegen im schulischen Bereich anzubieten.

Die ANONYMITÄT wird durch den besonderen Aufbau dieser Plattform gewährleistet.