Einerseits ist es sinnvoll, das Wort Terrorist durch andere Worte zu ersetzen — wie beispielsweise durch das Wort Massenmörder. Es entspricht der Realität — und auch der Mentalität dieser Unmenschen, die wähnen, sich gottgleich als Herren über Leben und Tod aufspielen zu dürfen.

Andererseits ist es nicht sinnvoll, so wie Donald Trump, diese Menschen als „bösartige Loser“ („evil loser“) zu bezeichnen. Aus diesen Worten spricht die Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit eines Multimillionärs.

Es stimmt schon, dass radikale politische Bewegungen wie auch Parteien Menschen anziehen, denen der wirtschaftliche oder gesellschaftliche Erfolg lange Zeit versagt blieb, egal ob selbstverschuldet oder fremdinduziert. Sie finden dort ein offenes Ohr für ihre Kritik, ihre Verbitterung und ihren Hass, und oft finden sie Aufgaben, Funktionen, identitätsstiftende Uniformen und Einkommen, ja sogar Karrieren, die sie weit über diejenigen hinauf befördern, die sie vorher beneidet haben — ein Aufstieg quasi vom Loser zum Winner. Das alles hat sich sehr deutlich in der Geschichte des Aufstiegs der NSDAP erwiesen.

Donald Trump ist Bachelor der Wirtschaftswissenschaften (allerdings für Immobilienwirtschaft), entnehme ich Wikipedia. Ich vermute, dass er dort nichts über die ökonomischen Strategien radikaler Strömungen erfahren hat — wie sie Ressourcen requirieren, Immobilien besetzen, Gelder erpressen etc., und wie sie Hierarchien aufbauen. (Ich, zwei Jahre älter als Donald Trump,  habe das in meinem Jusstudium Anfang der 1960er Jahre sehr wohl in den Nationalökonomievorlesungen erfahren! Aber das ist halt Europa …) Selbst wenn der eine oder andere früher einmal ein sogenannter „Loser“ gewesen sein sollte — in diesen Gemeinschaften findet er ein anderes Selbstverständnis — ganz im Sinne des Satzes von Blaise Pascal (1623–1662), der Gipfel der Pyrenäen entscheide, ob jemand ein Verbrecher sei oder ein Held.

Es entscheidet aber auch die Wirtschaftslage in der jeweiligen Umwelt, der Zugang zu Informationen, Wissen, Bildung, Netzwerken und in der Folge davon die Fähigkeit, mit Gefährdungen und Rückschlägen problemlösend umzugehen, ob jemand in der sozialen Gemeinschaft überleben kann oder in Kriminalität oder Realitätsverlust sprich Wahn abdriftet. Der Volksmund sagt, „Mit voller Hose ist gut stinken“. Mit Immobiliendeals und Unterhaltungsmedien mehr als nur gute Geschäfte zu machen, bedeutet manchmal eine Gratwanderung am Rande dieser beiden Extreme. Aufgeblähter Narzissmus zählt da auch dazu. Er — und ebenso Spott — dient allerdings nicht der Problemlösung. Er verhindert im Gegenteil das genaue Beobachten, die präzise Analyse und den Mut zur experimentellen Entwicklung von Lösungsmodellen, wie man Wohlstandsverlierer als Mitarbeiter in der Gemeinschaft halten kann.