… Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“ (Mt 7, 16)

Worte sind die Früchte unserer Gedanken.

Unsere Gedanken sind aber auch wieder Früchte der Gedanken anderer: Der Eltern, Erzieher, Dichter, Liedschreiber, Drehbuchautoren – FilmheldInnen und der FreundInnen, denen wir nacheifern … oder denen wir imponieren wollen … und nicht alle Früchte sind salutogen, d. h. Gesundheit fördernd.

Facebook macht es möglich, dass sich Personen pseudokabarettistisch um Likes und Lacher bemühen können und solche sind auch schnell – unbedacht – angeklickt. Sie entsprechen damit Bedürfnissen, Dritte zu verhöhnen. Ich nenne das spirituelle Vergiftung, weil alle, die solche Toxine sehen, hören, lesen, den aggressiven Geist aufnehmen – selbst wenn sie ihn nicht in sich hinein lassen wollen. Bis sie das – körperlich – spüren (im Magen!), ist das meist schon passiert.

Gift muss wieder aus-gedrückt werden. Dazu hilft Protest. Und Beistand für die verspotteten.

Dieser Text wurde am 08-09-2020 als „Evangelischer Morgengedanke“ um 05.40 Uhr auf allen ORF-Regionalradios gesendet.