Briefe gegen Gewalt

Halt! Gewalt!

Dass Handspiel in einem Fussballmatch ein schweres Foul ist, wissen wohl alle Männer. Immerhin ist das Fussballfeld ein Arbeitsplatz und es gelten dort wohlbekannte Regeln. Wer sich nicht an diese hält, hat die Folgen zu tragen – bis zum Ausschluss.

Auch die Schule ist ein Arbeitsplatz. Früher waren die Regeln dort autoritär “von oben herab” diktiert und Verstöße wurden sanktioniert. Auch ich fasste einmal 2 Stunden Karzer und die Betragensnote 3 aus, weil ich die Vorgehensweise eines Professors – unbeabsichtigt für ihn hörbar – als “Verbrechen am Kind” bezeichnet hatte. Heute gibt es stattdessen Schulvereinbarungen und mediatorische Konfliktlösungen, und das genügt – vorausgesetzt alle Beteiligten sind sinnverständig und daher kooperationsbereit. Es gibt aber Konflikte, die eignen sich nicht für Mediation. Beispielsweise jemand im Intimbereich anzufassen.

Weiterlesen

Halt! Gewalt!

Nach meiner Erinnerung begann kein Jahr so voller Gewalt wie 2016 – aber wird Gewalt auch als solche wahrgenommen?

  • Die Ermordung der neu gewählten Bürgermeisterin von Temixco in Mexiko, Gisela Mota, einen Tag nach Amtsantritt, erinnert an Filmszenen, die weit weg, im Wilden Westen, und im 19. Jahrhundert spielen,
  • die Ermordung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi Arabien erinnert an die Protestanten-Hinrichtungen im 16. Jahrhundert und die von Ur-Christen im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt.
  • Aber auch die Absetzung von Höchstrichtern und die Erlassung eines Gesetzes zur direkten Einflussnahme – Zensur – in Radio und Fernsehen in Polen sind Gewalt – sie verletzen Grundrechte und damit die leibseelische Sicherheit und Unversehrtheit. Das erinnert an den Gesinnungsterror des Dritten Reichs und kommt zeitlich sehr nahe … aber wird das auch als Gewalt erkannt?

Weiterlesen