Wertschätzung kann man räumlich ausdrücken – beispielweise dadurch, dass man jemand eine Sitzgelegenheit anbietet, aus dem er, besonders aber sie, nur schwer herauskommt. Oder indem man ihr im Restaurant ein „Katzentischerl“ im hintersten Eck „zuweist“ (wie es mir einmal in Innsbruck im Hotel – der Name sei wohlwollenderweise verschwiegen, obwohl es dort auch bei der Abrechnung ein eklatantes „Missverständnis“ gab, es wurde nämlich bei der Abreise verrechnet, was von meinem Auftraggeber bereits bezahlt war), vermutlich, weil ich, wie immer, weder Protz-Gewand noch Schmuck trug. Auch bei offiziellen Anlässen zeigt die Sitzordnung, wen man – abgesehen von protokollarischen Vorgaben – für wie wichtig oder wertvoll hält.

Wertschätzung beweist man umgekehrt schon allein mit Anwesenheit (und wohin Nicht-eingeladen-worden-sein führen kann, zeigt das Märchen vom „Dornröschen“).

In Wien wurde gestern Sonntag der neue Superintendent Dr. Matthias Geist, bisher Gefängnisseelsorger (!), von Bischof Dr. Michael Bünker in sein Amt eingeführt. (Der evangelische Bischof entspricht protokollarisch den r. k. Erzbischof, der Superintendent dem Diözesanbischof.)

Anwesende flüsterten, er sei die Antwort der evangelischen Kirche auf Innenminister Herbert Kickl. Die beiden waren in Kärnten Klassenkollegen (und Eva Glawischnig auch).

Stadt und Land Wien war vertreten durch Gemeinderat und Landtagsabgeordneten Heinz Vettermann – einen der Red Buddhas.

Als Mag. Lars Müller-Marienburg in St. Pölten von Bischof Bünker als niederösterreichischer Superintendent amtseingeführt wurde, gaben ihm sowohl Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll als auch der St. Pöltner Bürgermeister Mag. Matthias Stadler die Ehre.

Mehr ist dazu wohl nicht zu sagen.