Da mein letztes Buch „Pflegen – ohne auszubrennen“ so großes Interesse fand, dass ich fast täglich etliche Bücher verschicken muss, weiß ich jetzt, dass man die Möglichkeit der Nachverfolgung des Postlaufs hat.

Leider kann ich aber nicht nachverfolgen, wo sich die von mir abonnierten Zeitungen befinden, die ich nicht erhalten habe. Im aktuellen September sah das bisher so aus:

  • Am Samstag, 03.09., keine Salzburger Nachrichten erhalten, auch nicht am Montag drauf, reklamiert, Nachsendung wurde beauftragt und durchgeführt, ist bis heute nicht eingelangt.
  • Samstag, 10.09.: SN ist im Postkasten, ich freue mich und warte auf die Nachsendung.
  • Freitag, 16.09.: treffe abends den Postboten vor dem Haus und frage ihn, er sagt, die Post stelle am Samstag nicht zu …
  • Samstag, 17.09: keine SN im Postkasten, auch Montag und Dienstag keine Nachlieferungen, ich reklamiere, Nachsendung wird veranlasst.
  • Donnerstag, 22.09.: keine SN, keine Furche, keine Nachlieferungen.
  • Freitag, 23. 9.: keine SN, keine Nachlieferungen.
  • Samstag, 24.09.: aktuelle SN ist sehr wohl im Postkasten.
  • Montag, 26.09.: reklamiere bei SN und Furche, Nachsendungen werden versprochen.

Jetzt frage ich mich: Geht es nur mir so? Oder nur meinem Wohnort? Oder gehört der jugendliche Postler zu denen, die die Zeitungen einfach wegschmeißt? Kommt ja öfters vor, wie man in den Zeitungen lesen kann … denn dass er diese Qualitätszeitungen aus Interesse selber liest, vermute ich eher nicht.

Und wenn es wirklich Personalmangel ist bzw. Krankenstandshäufung – warum gibt das die Post dann nicht den Bürgermeister:innen der betroffenen Regionen bekannt, so dass es diese im Sinne von Bürgernähe veröffentlichen können? Oder die Regionalzeitungen?

Oder ist es eine Strafaktion, weil ich als diejenige geoutet wurde, die nicht hinnehmen will, dass sie zwar zahlen darf, aber dafür keine Gegenleistung erhält?

Oder ist es eine Strafaktion für unseren Ort, der keinen Postpartner mehr hat? Einen Versuch gab es ja, aber die Buchhandlung, die das freundlicherweise übernommen hatte, gibt es auch schon seit gut 15 Jahren nicht mehr.

Nun sage niemand, ich solle doch die Zeitungen als e-paper lesen. Wurde mir ohnedies vorgeschlagen – aber das will ich aus ernsthaften Gründen nicht und finde, ich bin dafür niemand Rechenschaft schuldig.

Denn das ist das Grundproblem: Andere nehmen sich das Recht heraus, ohne Rechtsgrundlage über andere zu bestimmen (wie es etwa Eltern von Unmündigen dürfen, solange sie sich gesetzeskonform verhalten), dabei Verträge zu brechen (mit den Verlagen, die sie beauftragen), weder diese noch die Kundschaft “Schmecks! Depperter!“  zu informieren … aber per 1. Oktober ihre Tarife zu erhöhen. „Weils ja alle machen.“

Nein, nicht alle. Ich beispielsweise halte meine Preise seit Jahren – weil ich weiß, wie es meinen Klient:innen geht und wertschätzend mit ihnen umgehen will (da gehört auch Kritikverträglichkeit dazu!), und das beanspruche ich auch von ihnen. Und das gehört zur Bürgernähe.