Zu den Signal-Systemen des Unbewussten zählen nicht nur Träume, Witze, Fehlleistungen oder Störungs- bzw. Krankheitssymptome sondern auch das „Wording“.

Innenminister Kickl sprach davon, Aufenthaltswerbende in Großzentren „konzentrieren“ zu wollen – eine bedenkliche Wortwahl. Unabhängig davon, dass der Begriff Konzentration politischen Gegnern eine bequeme Angriffsfläche bietet, indem man ihn mit den Konzentrationslagern faschistischer Regimes in Verbindung bringt, bleibt die Frage offen: Geschah dies aus mangelnder Sensibilität? Geplanter Anbiederung an den „rechten Rand“? Gezielter Provokation? Oder nur Unachtsamkeit? Letztere fordert allerdings auch zu Wortspielen heraus (wie “Konzentrieren Sie sich mehr!“). Es gibt sicherlich noch mehr Assoziationsmöglichkeiten, aber mir reichen diese naheliegenden Phantasien … denn Phantasie ist alles, was wir an geheimen Motiven und Absichten anderen unterstellen.

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„Hartinger wurde entmachtet“, „Kurz pfiff die Sozialministerin rasch zurück“, „Hartinger-Klein bekam von der türkis-blauen Führungsriege die Leviten gelesen“ – diese Formulierungen verwendet „KKN“ (warum keine Namensnennung?) am 11.01. auf Seite 3 im Kurier zu Gesundheits- und Sozialministerin, die ihre Positionen zur Notstandshilfe (kein Rückgriff auf Vermögen von Langzeitarbeitslosen) konkret benennt – anstatt in ihren Aussagen vage zu bleiben, wie es Kanzler und Vizekanzler von Journalisten laufend vorgeworfen wird.

Als ich das las, war ich entsetzt: Einen Hund „pfeift man zurück“ – und nicht einen Menschen! Weiterlesen

„Sozialporno“ nannte heute der Kameramann von Servus-TV, der mich dazu gefilmt hatte, die Berichterstattung mancher Medien über den angegebenen Erstickungs-Tod eines acht Monate alten Säuglings und den Selbsttötungsversuch seiner Mutter mit der Verknüpfung zu einem vermuteten Sexualdelikt in der Familie.

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Die glückliche Mutter des Wiener Neujahrbabys war mit dem traditionellen muslimischen Kopftuch abgebildet – und erntete deswegen einen Shitstorm an Hasspostings und ihr kleines Mädchen sogar Todesdrohungen.

Was hat die Hater so aufgestachelt? Das Kopftuch – oder das Liebesglück der Mutter? Ist es also „nur“ Neid?

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Am 28. Jänner wählt Niederösterreich den Landtag neu, und die Spitzenkandidatin der Grünen, die Tierärztin  Helga Krismer, posiert auf einem Wahlplakat in frei nachempfundener Maske als Prinzessin Leia aus dem Film „Krieg der Sterne“. Ungewohnt … Aber wir sind ja im Fasching. Und in jeder Werbung gilt es vor allem aufzufallen.

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Es ist ja normal, d. h. gesund, üblich und (außer von autoritären Personen) gerechtfertigt, dass man Kritik übt, wenn einem etwas nicht gefällt – wenn es der eigenen Weltanschauung – Religion und Parteizugehörigkeit mitgemeint – widerspricht oder gar eigene Werte verletzt. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass es immer auch gegensätzliche wie auch neutrale, also beides im Blickfeld behaltende, Positionen gibt.

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bezieht Kontrastellung gegen die EU-Mitgliedsstaaten, deren Vertreter selbst entscheiden wollen, ob und wieviel Asylwerber und Flüchtlinge sie aufnehmen wollen (Österreich mitgemeint) und macht sich dafür stark, diese dazu zu zwingen – denn deren Weigerung widerspräche dem Solidaritätsgedanken in der EU (www.krone.at/1599695 und 1603084).

Solidarität ist aber immer eine freiwillige Haltung wie auch Handlung.

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Meine „Briefe gegen Gewalt“ seien einseitig, kritisierte mich vor etlichen Wochen, als noch Wahlkampf war, eine Journalistin, die Anfang der 1990er Jahre im Audimax der Salzburger Universität meine Studentin war. Wie sie das meine, fragte ich zurück, und sie antwortete, ihr falle auf, dass ich vor allem meine eigene Partei kritisiere, nicht aber die anderen. Ich klärte sie daraufhin auf, dass mein Ziel bei diesen „Briefen“ nicht personbezogene Parteikritik sei, sondern inhaltbezogene Gewaltkritik.

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Es gibt Nachkommen, die sich jahrelang auf ihre Erbschaften freuen, ja sogar in der Kunst des Erbschleichens üben. Andere wiederum schlagen Erbschaften aus – meist dann, wenn diese „überschuldet“ ist, was bedeutet, dass die Erblassenden allzu stark auf Pump gelebt haben. Und wiederum andere treten solche Erbschaften unwissend oder aber auch bewusst an und zahlen dann jahrzehntelang die Schulden der Vorfahren ab … und werden meist als „schön blöd“ verspottet. Weiterlesen

Da lese ich doch heute (27. 12.) auf XING News Empfehlungen, Titel: „Mit diesen subtilen Machtgesten gewinnen Sie jede Diskussion“ – und was finde ich da?
Kurz gesagt: Blickkontakt vermeiden – das mache einen unnahbar und überlegen – und in winzigen Schritten Revierverletzungen setzen – das schüchtere ein und fördere Unterlegenheitsgefühle.
Also noch kürzer gesagt: Demonstrierte soziale Inkompetenz.

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