Briefe gegen Gewalt

Halt! Gewalt!

Der weltberühmte deutsch-amerikanische Soziologe und Psychoanalytiker Erich Fromm (1900–1980) unterschiedet in seinem Klassiker „Anatomie der menschlichen Destruktivität“ Menschen mit biophilem Charakter, die das Lebende und dessen Wachstum fördern im Gegensatz zu den von ihm nekrophil Genannten (nicht gleich zu setzen mit nekrophilem Fetischismus), die von Unlebendigem – Instrumenten und Technik – angezogen werden.

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Im Nachhinein ist man immer klüger als zuvor, sagt der Volksmund. Bei dem jüngsten Schul-Massaker von Parkland / Florida waren es einige schon vorher – wie sich zeigte, als der Name des 19jährigen Massenmörders bekannt wurde.

Aber etwas Bedrohliches wissen, vielleicht sogar Zukünftiges ahnen, ist eines – dazu eine Umgangsmethode zu kennen und halbwegs beherrschen, ist etwas ganz anderes.

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Halt! Gewalt!

Die Sozialhelfer, die Hilfsgüter gegen Sex tauschen, der Lehrer, der für Sex bessere Noten verspricht, der Kontrollor, der – geheim, geheim – von Strafe absehen könnte wenn frau täte, was er wolle (Erfahrung einer Klientin), aber auch der Opa, der an seiner Enkelin und ihren Freundinnen herumfingert – was ist es, das sie zu Gesetzesbrechern und mehr noch, Gesundheitsschädlingen werden lässt?

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Halt! Gewalt!

Sexuelle Gewalt gegen Frauen sei „keine rationale Tat“, war die Präsidentin der Richtervereinigung Sabine Matejka in der ZiB um 19.30 am 5. Februar zu hören, als sie das Regierungsvorhaben, die Strafen bei sogenannten Sexualdelikten zu erhöhen, kritisierte.

Mich bestätigt das nur wieder in meiner Kritik am mangelnden psychologischen Wissen etlicher Richter und Richterinnen, die noch immer den Mythos vom unbezwingbaren männlichen Sexualtrieb glauben. Weiterlesen

Halt! Gewalt!

Sowohl Feuerwehr als auch Rettung klagen über Schau- und mehr noch Fotografierlustige, die ihre Einsetze behindern. Es werde überlegt, mobile Sichtschutzwände einzusetzen … aber verliert man da nicht Zeit, die besser den Verunglückten gewidmet werden sollte? Gibt es keine andere Möglichkeiten?

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Halt! Gewalt!

Kaum berichteten die Medien über Abgastests der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit (!) im Transportwesen, in denen zuerst „nur“ Affen, kurz darauf aber auch 25 junge gesunde Menschen (http://www.orf.at/#/stories/2424315) über mehrere Stunden dem Reizgas Stickoxyd ausgesetzt waren, kommt die Meldung, dass Gehirnforscher Bungee-Jumper 30mal von der Europabrücke springen ließen, um „das Bereitschaftspotenzial des menschlichen Gehirns unter Extrembedingungen“ zu messen (http://science.orf.at/stories/2892523).

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Halt! Gewalt!

Soeben habe ich auf Oe24-TV gesehen, dass Michael Ludwig die Wahl zum neuen Wiener SPÖ-Vorsitzenden gewonnen hat.

Seitdem ich als Pfarrerin (im Ehrenamt) ordiniert bin, versuche ich, mich auch privat mit Sympathiekundgebungen zurückzuhalten und nur mehr die Phänomene tiefenpsychologisch zu kommentieren, eine Herausforderung an Selbststeuerung! Aber als eine, die 15 Jahre (1973–1987) Mandatarin der SPÖ war, erinnert mich das Geschehen rund um die Häupl-Nachfolge doch an meine eigene erste Wahl-Erfahrung.

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Halt! Gewalt!

Spaßgesellschaft sei des Gegenteil von Kritikbewusstsein, las ich einmal in der FAZ. Daran muss ich immer denken, wenn die aus meiner Sicht inakzeptabelsten Tabubrüche als Satire verteidigt werden.

In meinem 2016 erschienen Buch „Heilkraft Humor“ (Seiten 34 ff.) habe ich im Zusammenhang mit Jan Böhmermanns „Schmähgedicht“ gegen den türkischen Präsidenten Erdogan bereits die Frage behandelt, wo die Grenze von „lustiger Übertreibung“ zur Strafrechtsverletzung liegt, die ja immer auch Menschenrechtsverletzung bedeutet. (Ich hatte mich soeben vertippt und Bühmermann geschrieben – wie das Unbewusste so spielt … ja, die Assoziation Buhmann war in meinen Gedanken auch mit dabei.)

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Halt! Gewalt!

Ob die kalifornischen Eltern, die ihre 13 Kinder einsperrten, anketteten, mit Nahrungs-, Entleerungs- und Reinigungsverweigerung misshandelten „nur“ Sadisten waren oder wahnkrank, wollte die im Fernsehen befragte Psychiaterin nicht entscheiden. Gut, dass sie live interviewt wurde – damit konnte vermieden werden, dass ihre Aussagen zu „Sagern“ gekürzt würden. Was wirklich die Motive und Anlässe waren, zeigen ja erst die Begutachtungen …  So sagte der hoch anerkannte und leider tragisch ums Leben gekommene Wiener Sozialpsychiater und Psychoanalytiker Hans Strotzka (1917–1994) einmal in einem Vortrag, „Wenn ich eine übergewichtige Frau verstehen will, muss ich sie analysieren – wenn ich ihr helfen will, schicke ich sie zu den Weight Watchers!“

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Halt! Gewalt!

„Die Sparsamen dürfen nicht die Deppen sein“, übte sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter laut Titelseite des Kurier vom 15.01. in Kritik. Inhaltlich stimme ich ihm zu, aber: Er verbindet mit dieser „emotionalen“ Formulierung die Begriffe Sparsamkeit und Dummheit – und so etwas wirkt tiefenpsychologisch manchmal kontraproduktiv, denn im Unbewussten gibt es keine Verneinungen. (Beispiel: Denken Sie nicht an einen Schäferhund! Woran denken sie bei diesem Satz?) Daher finde ich solche sprachlichen Verknüpfungen problematisch.

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