Einträge von Rotraud A. Perner

Die Angst der Mütter

Manche sagen, der Muttertag gehört endlich abgeschafft, er sei nicht mehr zeitgemäß, weil wir ja seit den späten 1970er Jahren im Zeitalter der Elternpartnerschaft leben – und er außerdem nur dem Geschäft mit Blumen und Bonbonieren dient. Und außerdem: Was nützt schon verlogenes Gedenken und Ehrungen, wenn nach wie vor Männer die Mütter ihrer Kinder […]

Den Schmerz ertragen

Rotraud A. Perner Den Schmerz ertragen Gedanken zu Karfreitag 2022   Konzept Eröffnungsvortrag am 15. 4. 2022 zu „Stabat mater“ von Vivaldi im Auditorium Grafenegg   Zuerst möchte ich mich für die Einladung bedanken, nicht nur als Psychoanalytikerin wie auch evangelische Theologin und Pfarrerin (ja – das verträgt sich!) und ursprünglich Juristin, sondern vor allem […]

Besetzungscoach statt Besetzungscouch!

Diesmal traf es den belgischen Choreografen Jan Fabre: 18 Monate Haft auf Bewährung wegen sexueller Gewalt gegen Mitglieder seiner Tanzkompanie (Der Standard, 30.04. / 01.05.2022, Seite 34). Vom Ex-Rektor des Salzburger Mozarteums und Expräsidenten der Musikhochschule München hat man dagegen schon lange nichts mehr gehört: Laut Salzburger Nachrichten vom 19.01.2022 (Regionalteil Seite 7) hätte der […]

Pornoschauer

Der 65jährige Tory-Abgeordnete Neil Parish hat während einer Parlamentssitzung auf seinem Smartphone Pornos geschaut (Neil Parish tritt wegen Pornokonsums im Unterhaus zurück (faz.net)) – irrtümlich, weil er eigentlich Traktoren schauen wollte; offensichtlich war er an der parlamentarischen Arbeit desinteressiert – obwohl dazu ja auch die Beobachtung der anderen Abgeordneten und möglicher Reaktionschancen zählt. Zumindest wurde […]

Privatsphäre?

Als ich in den 1970er Jahren freiberuflich für einen SPÖ-nahen Verlag arbeitete, bat mich die damalige Bundesfrauensekretärin Anna Demuth (1921–2020), ich möge doch dafür sorgen, dass sie ins Fernsehen kommen könne. Naiv und in der Medienbranche unerfahren wie ich damals noch war, rief ich daraufhin den für Innenpolitik zuständigen Redakteur an und gab dieses Ansinnen […]

Verharmlosungen

Es war nicht 1987, also vor 35 Jahren, wie ich irrtümlich annahm, sondern am 26. April 1986 um 1 h 23, als die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl die westliche Welt in Schrecken versetzte (Nuklearkatastrophe von Tschernobyl – Wikipedia). Jedes Mal am 1. Mai muss ich daran denken. Der „Tag der Arbeit“ war in diesem Jahr ein […]

Kunstprojekte

Da las ich doch am 16. März im Kurier, „Uniform ist ein Fall für die Disziplinarbehörde“, denn der Listenchef und Drittelpartner (Baustadtrat) der neuen Ybbs-Waidhofener Stadtregierungspartei FUFU (Farblose Unabhängige Formierte Uniformierte) Martin Dowalil trat zum wiederholten Male in der Uniform der US-Marines auf, und das „unbefugte Tragen von Uniformen“ sei eben gesetzlich verboten. Welcher Uniformen? […]

Interpretationen

Die Venus von Willendorf sei kein Fruchtbarkeits- oder Sexsymbol, wird aktuell als Entschlüsselung angeboten (Venus von Willendorf: Großmutter statt Sexsymbol – science.ORF.at) sondern stelle die weise alte Frau dar. Begründet wird dies auf Grund ihres Körpers – aber nicht alle alte Frauen gehen in die Breite. Auch nicht alle Schwangere. Eine überschlanke Freundin erzählte mir […]

In memoriam Kurt Ostbahn

Peter Hiess bat mich 2003 um einen Beitrag „Ist Kurt Ostbahn sexy?“ für den Sammelband „Kurt Ostbahn: Seid‘s vuasichtig und losst‘s eich nix gfoin!“ (Niederösterreichisches Pressehaus 2004). Ich schrieb damals: „Die Brille, der Bart, die Schulter“ Von Zeit zu Zeit tauchen Bücher auf, in denen antike Göttergestalten herhalten müssen, um ihnen die Männer und Frauen […]

Gegen das Vergessen

Seit Beginn des heurigen Jahres versuche ich Dr. med. Reinhardt Brandstätter [Reinhardt Brandstätter – Wikipedia], der heuer am 25. September seinen 70. Geburtstag gefeiert hätte und dessen 40. Todestag sich am 17. April, dem Ostersonntag, jährt, die sichtbare Wertschätzung zukommen zu lassen, die diesem Pionier der Aids-Hilfe gebührt – ein Spießrutenlauf zwischen aktiven und ehemaligen […]