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Frei nach Marx und Engels könnte man formulieren: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Radikalisierung.“

Das Wort Gespenst leitet sich von dem althochdeutschen „spanan“ – reizen bzw. anspannen – ab. Entkleidet man den Begriff seiner bildlichen Vorstellung, so zeigt er sich als Auslösereiz für Furcht oder Angst oder umgekehrt für Neugier und Entdeckerlust.

Ähnlich ergeht es den meisten mit dem „Gespenst“ Radikalisierung: Die einen wählen aus Angst „Ranghohe als Fluchtziel“ (Irenäus Eibl-Eibesfeldt) – beispielsweise machtdröhnende Politiker – die anderen meinen, die generelle Analyse der Entstehungsgeschichte reiche, Schlüsse und Handlungen daraus sollten wiederum andere – Politiker – ziehen. Sinnvoll ist aber vor allem, individuelle Genealogien „in Beziehung“, d. h. im Dialog, auf Gemeinsamkeiten zu vergleichen und Präventivstrategien zu entwickeln. Das ist die zeitaufwändigste Methode. Sie hat aber den Vorteil, dass damit Vorbildverhalten für den Alltag entwickelt und für viele „Nachbarbetroffene“ nachvollziehbar gemacht werden kann.

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