Am 28. Jänner wählt Niederösterreich den Landtag neu, und die Spitzenkandidatin der Grünen, die Tierärztin  Helga Krismer, posiert auf einem Wahlplakat in frei nachempfundener Maske als Prinzessin Leia aus dem Film „Krieg der Sterne“. Ungewohnt … Aber wir sind ja im Fasching. Und in jeder Werbung gilt es vor allem aufzufallen.

Auch die SPÖ Niederösterreich hat „spaßige“ Plakate: Da beugt sich der erst ein halbes Jahr in die Funktion des Parteivorsitzenden gewählte ehemalige Polizeigeneral und Magna-Topmanager Franz Schnabl bedrohlich raumgreifend mit breitem Grinsen über die aktuelle Landeshauptfraustellvertreterin und Politikwissenschaftlerin Magistra Karin Renner – und macht hinter ihrem Kopf die „mano cornuta“ – die gehörnte Hand.

Bei Fotos hinter jemandes Kopf zwei Finger nach oben zu richten, hat vielfache Bedeutung: Sind es der kleine und der Zeigefinger, so handelt es sich um die Teufelshörner – ein traditioneller Abwehrzauber gegen den „bösen Blick“ (das „malocchio“) oder überhaupt Dämonen (etwa solchen aus den Wahlkampfbüros von „Mitbewerbern“);  diese Geste wird allerdings im gleichen Sinn auch als Meditationshilfe verwendet, beispielsweise im Buddhismus.

Sind es aber Zeige- und Mittelfinger, so symbolisieren sie Eselsohren – und die so „ausgezeichnete“ Person wird als Dummkopf „etikettiert“. Kennen wir wohl alle aus unserer Volksschulzeit, und meist ist es dort der erste Versuch, dazu geeignete Sündenböcke (Streber, Lehrers Liebling, Mamazarterl etc.) zu mobben. Lustig? Ich finde nicht.

Herr Schnabl macht Frau Renner Eselsohren. Lustig? Finde ich auch nicht.

Würde er die Geste neben Frau Renner machen, wäre es das Victory-, das Siegeszeichen.

Würden sie es beide machen, könnte man es sogar als Partnerschaftsbekenntnis „Frau und Mann – Seite an Seite – Gemeinsam sind wir stark!“ werten. Aber so …?

Die SPÖ hat kein Glück mit ihren Werbeagenturen …

Allerdings … „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“