Götz Schrage, Fotograf und Texter, Sohn des legendären Kulturpolitikers Dr. Dieter Schrage (erst SPÖ, dann Grüne) hat wieder einmal gezeigt, wes Geistes Kind er ist — leider nicht dessen seiner Eltern: Er kann seine sexuellen Fantasien offensichtlich weder für sich behalten noch sublimieren.

Dass ihn die neue Generalsektretärin der Neuen ÖVP Elisabeth Köstinger an „die jungen Damen der ÖVP Innere Stadt aus den frühen 80er Jahren erinnern, die mit mir schliefen, weil sie mich wohl für einen talentierten Revolutionär hielten“ — was hat das eine mit dem anderen zu tun? Oder ist das nur Eigenwerbung für sexuelle Dienstleitungen?  — denn die seien genauso gekleidet gewesen und hätten genauso gesprochen wir die 38jährige Kärntnerin. (https://kurier.at/politiker/inland/sexistischer-untergriff-spoe-politiker-schiesst-gegen-oevp-generalin-koestinger/266.185.796)

Warum wird eigentlich bei dem „Revolutionär des guten Geschmacks“ (© Rotraud A. Perner) nicht das Geburtsjahr angegeben? Damit man nachrechnen kann, wen er möglicherweise beglückt hat? Und die augenscheinlich unvergesslichen Eindruck auf ihn gemacht haben … Wenn schon Indiskretion, dann total! Aber bitte poetisch! Oder will er nur als Österreichs Antwort auf Wolf Wondratschek gelten?

Sein Vater, den ich gut kannte, und mit dessen Frau Margit, heute auch Psychotherapeutin, ich zusammen Sozialtherapie studiert habe, hätten derart narzisstische Gockeleien mit einem milden Lächeln ignoriert. Als „echte“ 68er waren wir an der Veränderung der Gesellschaft zu Besserem interessiert und engagiert — vor allem mehr Rechte, mehr Gleichberechtigung, mehr Wertschätzung für Frauen — und als Methoden dazu gehörten auch die Kunst und die Psychotherapie. Das, was Götz Schrage da produziert hat, ist leider trivialer Männerprotz — aber vielleicht insgeheim ein Versuch von Eigentherapie …?

Es steigt ja auch der Hahn im Hühnerhof auf den Mist (und vieles, was als Kunst gehandelt wird, entpuppt sich später als Mist) um besser gesehen und gehört zu werden — als Minderheitsmodell unter den mehreren/mehrenden Hennen könnte er ja übersehen werden. Menschenmännchen sollten allerdings nicht nur pubertär krähen sondern wissen, wann ein Kavalier zu schweigen hat — vor allem aber Frauen nicht mit ihrer halbstarken Anmache belästigen.

Aber vielleicht ist das eine neue Wahlkampfstrategie der immer noch Männerpartei SPÖ? Beruflich kompetente Frauen auf ihre Geschlechtsrolle zu reduzieren?