Es ist ja normal, d. h. gesund, üblich und (außer von autoritären Personen) gerechtfertigt, dass man Kritik übt, wenn einem etwas nicht gefällt – wenn es der eigenen Weltanschauung – Religion und Parteizugehörigkeit mitgemeint – widerspricht oder gar eigene Werte verletzt. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass es immer auch gegensätzliche wie auch neutrale, also beides im Blickfeld behaltende, Positionen gibt.

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bezieht Kontrastellung gegen die EU-Mitgliedsstaaten, deren Vertreter selbst entscheiden wollen, ob und wieviel Asylwerber und Flüchtlinge sie aufnehmen wollen (Österreich mitgemeint) und macht sich dafür stark, diese dazu zu zwingen – denn deren Weigerung widerspräche dem Solidaritätsgedanken in der EU (www.krone.at/1599695 und 1603084).

Solidarität ist aber immer eine freiwillige Haltung wie auch Handlung.

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Meine „Briefe gegen Gewalt“ seien einseitig, kritisierte mich vor etlichen Wochen, als noch Wahlkampf war, eine Journalistin, die Anfang der 1990er Jahre im Audimax der Salzburger Universität meine Studentin war. Wie sie das meine, fragte ich zurück, und sie antwortete, ihr falle auf, dass ich vor allem meine eigene Partei kritisiere, nicht aber die anderen. Ich klärte sie daraufhin auf, dass mein Ziel bei diesen „Briefen“ nicht personbezogene Parteikritik sei, sondern inhaltbezogene Gewaltkritik.

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Es gibt Nachkommen, die sich jahrelang auf ihre Erbschaften freuen, ja sogar in der Kunst des Erbschleichens üben. Andere wiederum schlagen Erbschaften aus – meist dann, wenn diese „überschuldet“ ist, was bedeutet, dass die Erblassenden allzu stark auf Pump gelebt haben. Und wiederum andere treten solche Erbschaften unwissend oder aber auch bewusst an und zahlen dann jahrzehntelang die Schulden der Vorfahren ab … und werden meist als „schön blöd“ verspottet. Weiterlesen

Da lese ich doch heute (27. 12.) auf XING News Empfehlungen, Titel: „Mit diesen subtilen Machtgesten gewinnen Sie jede Diskussion“ – und was finde ich da?
Kurz gesagt: Blickkontakt vermeiden – das mache einen unnahbar und überlegen – und in winzigen Schritten Revierverletzungen setzen – das schüchtere ein und fördere Unterlegenheitsgefühle.
Also noch kürzer gesagt: Demonstrierte soziale Inkompetenz.

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Als sie zu dem neugeborenen Jesuskind kamen, brachten die drei Sterndeuter – also Astrologen, später zu „Königen“ entschärft – Weihrauch und Myrrhe, duftende Kostbarkeiten, mit (Matthäus 2, 1–12). Dieses Räucherwerk diente traditionell zur Vertreibung von Dämonen und Schutz vor bösen Geistern.

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Wir leben in einer Zeit der Schlagworte – „Eyecatcher“ oder auch „Earcatcher“, wenn sie uns „um die Ohren geschlagen“ werden oder „die Augen aushauen“ und quasi „ blind“ machen. Mit dem Wort „blind“ wird im Deutschen der Automatismus angesprochen, dass bei starker emotionaler Erregung die Vernunft schrumpft bis verschwindet: blind vor Angst, blind vor Wut, aber auch blind verliebt.

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Von Joachim Ringelnatz gibt es ein Gedicht („Die Riesendame der Oktoberwiese“), darin heißt es gegen Ende: „Da nahte sich mit wohlgebornen Schritten / Der Elefant vom Nachbarzelt. / Und sagte: „Emmy, schwerste Frau der Welt, / Darf ich um einen kleinen Beischlaf bitten?“ / Diskret entweichend konnte ich noch hören: / „Nur zu! Beim Essen kann mich gar nichts stören!“

Daran musste ich denken, als ich heute im Standard den Bericht „Schweden sollen vor Sex um Erlaubnis bitten“ Weiterlesen

Wenn man die verschiedenen Formen von Gewalt zu ihrem Ursprung zurück verfolgt, findet man einen „Vergleich“: Irgendwer legt fest, wie etwas zu sein hat – „richtig“ bzw. „besser“ ist und wertet ab, was dieser Vorstellung nicht entspricht. Daraus ergibt sich dann folgende „Auslösesituation“: Irgendwer fühlt sich gegenüber einem oder einer anderen benachteiligt bzw. nicht wertgeschätzt („be- oder geachtet“, was bedeutet: nicht wahrgenommen, beantwortet oder auch anerkannt und berücksichtigt), und daraus können sich unterschiedliche Selbstbehauptungs- oder gar Selbsterhöhungsstrategien und -taktiken entwickeln und leider auch eskalieren.

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In den Salzburger Nachrichten vom 18. Dezember erklärt die Kolumnistin Karin Portenkirchner das mangelnde Blinken vieler Autofahrer damit, dass es „uncool“ sein – des „nervigen“ Geräusches wegen, das es verursache – oder weil sich dahinter möglicherweise eine „Sehnsucht nach Privatheit“ verberge, „es muss nicht jeder alles wissen“. Interessanter Ansatz, letzterer, finde ich: Da kann nämlich auch noch ein versteckter Machtwahn zum Ausdruck kommen, der in etwa lautet „Für die Surm (= Dummköpfe) hinter mir blinke ich doch nicht!“

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